Führen bedeutet, Verantwortung übernehmen und Entscheidungen abnehmen!
Führung ist etwas, was die meisten Pferde und auch viele Menschen sehr dankbar annehmen. Zumindest dann, wenn es eine souveräne und nicht eigennützige Führung ist. Denn dann dient die Führung in der Regel dem Wohle aller – egal ob es sich um eine Pferdeherde oder um ein Team oder ein Unternehmen handelt.
Stellen wir uns einmal eine Pferdeherde in der freien Wildbahn vor. Die Gruppe wird in der Regel angeführt von der Leitstute, einer älteren Stute, die viel Erfahrung hat, und der die anderen Pferde vertrauen. Das ist die Rolle, von der die meisten Menschen im Umgang mit Pferden träumen – das Pferd folgt einem, ohne Zwang, egal wohin man geht.
Vertrauen ist jedoch etwas, was viel Zeit braucht – diese Art ein Pferd zu führen ist nichts, was einem innerhalb kurzer Zeit zufällt. Vertrauen braucht zum einen Zeit, um entstehen zu können und zum anderen muss das Gegenüber, dem ich vertauen soll, sich meines Vertrauens als würdig erweisen. Pferde haben ein ausgeprägtes Gespür für “Sein und Schein” und können auf dieser Basis gut entscheiden, welchen Pferden (oder auch Menschen) sie sich anvertrauen können.
Doch was macht eine Leitstute so besonders? Warum schenken die anderen Pferde ihr das Vertrauen? Mehr über diese Rolle in der Pferdeherde und darüber, was wir Menschen von ihr über Führung lernen können, kannst du hier nachlesen.
Im pferdegestützten Coaching können zum Beispiel diese Qualitäten, die die Leitstute mitbringt, erarbeitet und erprobt werden.
Wie kann sowas im pferdegestützten Führungscoaching aussehen?
Sich wirklich selbst zu erlauben, in Führung zu gehen, ist etwas, was vielen Menschen schwer fällt. Was nehme ich mir heraus, einem anderen zu sagen, was er zu tun oder zu lassen hat? Diese Herausforderung zeigte sich bei Frau M. einer Führungskraft, die zu uns ins Coaching kam, an einer Situation, als es ihr nicht gelingen wollte, die Pferde zum anhalten zu bewegen.
Heute habe ich erkannt, welche elementare Bedeutung die inneren Haltung für das Arbeiten mit den Pferden hat. Das Zusammenspiel von innerer Haltung und Körperhaltung und die Auswirkung von beidem auf das Pferd. Wenn beides nicht eindeutig und klar ist, dann führt das dazu, dass das Pferd nicht in der gewünschten Art und Weise reagiert.
Hier spricht Frau M. einen der entscheidenden Vorteile des pferdegestützten Coachings an: Pferde reagieren auf Echtheit – also auf die Stimmigkeit zwischen innerer Haltung und sichtbarem Verhalten. Wenn ich also nur so tue als ob, dann wird das Pferd immer zweifeln, ob ich etwas ernst meine. Es interessiert sich nicht für mein äußeres Erscheinungsbild sondern wird mich immer wieder darauf stoßen, ob das was ich tue auch wirklich das ist, was ich will.
Ich merke dass das im Moment etwas mit meiner inneren Zerrissenheit zu tun hat: Was maße ich es mir an, die Entscheidung zu fällen, wann das Pferd stehen bleiben soll? Das hat was damit zu tun, dass ich mich in der Rolle der Führenden nicht so ganz wohl fühle – auch wenn mir klar ist, das es das auch braucht. Warum fällt es mir so schwer, meine Position klar zu machen und dabei notfalls auch mal Druck auszuüben?
An dieser Stelle äußert Frau M. mehrere spannende Erkenntnisse, die sie aus der Arbeit mit den Pferden gewonnen hat. Zum einen ist ihr klar, dass es Situationen gibt, in denen Führung (von Menschen oder Pferden) notwendig ist. Zum stellt sie fest, dass ihr die Übernahme von Führung noch schwer fällt. Klar wird im weiteren Coaching, dass die Leitstute diese Zerrissenheit nicht kennt. Sie hinterfragt nicht, ob sie führen darf, sie vertraut auf sich und geht ihren Weg, die anderen Pferde folgen, weil sie wissen, dass es sich lohnt.
Diese innere Gelassenheit in Führungsfragen dürfen unsere Klientinnen und Klienten in der Begegnung mit dem Pferd für sich erarbeiten und erleben und sie dann auf ihre eigenen Führungssituationen im Alltag übertragen.
Unser spezielles Angebot für alle, die entspannt führen wollen, ist das Leadership-Workout.